EUTB Bergstraße wird Epilepsielotse
Epilepsie ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen - fast jede hundertste Person in Deutschland ist erkrankt. In Hessen sind über 40.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene betroffen.
Epilepsien sind chronische Erkrankungen, die oft einschneidende medizinische, berufliche und psychosoziale Auswirkungen auf die Betroffenen haben. Zum einen durch die medizinisch indizierten Einschränkungen, aber auch durch stigmatisierte Vorstellungen von Betroffenen selbst und ihrer Mitmenschen. Auf Grund von fehlendem Wissen, Unsicherheiten und Vorurteilen wird eine Erkrankung oft verschwiegen. Das größte Problem für Menschen mit Epilepsien sind somit oftmals nicht die Anfälle selbst, sondern die Belastungen psychischer und sozialer Art, die sich aus der Erkrankung ergeben. Deshalb ist es so wichtig, Betroffene darin zu unterstützen und eine Anlaufstelle zu bieten. Doch das Angebot an Epilepsie-Beratungsstellen ist rar gesät: Aktuell gibt es hessenweit nur drei fachspezifische Beratungsstellen, an die sich Ratsuchende wenden können.
„Wir freuen uns daher sehr, dass die EUTB Bergstraße künftig Epilepsielotse sein wird und Menschen mit Epilepsie eine kompetente zeit- und wohnortnahe Anlaufstelle bieten kann, in Ergänzung zu den bestehenden Beratungsstellen.“, so Petra Thaidigsmann, Projektleiterin EUTB Bergstraße.
Die Berater*innen der EUTB Bergstraße bildeten sich in den vergangenen Wochen gezielt fort und nahmen an dem Projekt „Epilepsielotse“ des Diakonischen Werks Hochtaunus teil. In der mehrteiligen Epilepsielotsenschulung eignete sich das Team gemeinsam mit EUTB Kolleg*innen aus ganz Hessen grundlegendes Wissen zu dem Krankheitsbild und spezifische Informationen in den Bereichen Arbeit, Freizeit und Alltag mit Epilepsie an.
Bild zur Meldung: Beratungssituation